weinpavillon zollhafen mainz

Konzeptioneller Grundgedanke des Entwurfs ist die Idee, dass der Weinpavillon die Mole als Ort nicht dominieren oder neu erfinden soll, sondern dass er ein homogener Teil der Mole und ihrer geplanten Freiflächengestaltung ist.

Daher wird Wert auf eine natürliche Einbindung in städtebauliche Achsen und Wegeverbindung und eine behutsame Einfügung in das vorhandenes Freiraumkonzept gelegt. Das Gebäude entwickelt sich aus der Topografie des Geländes heraus. Die vorhandene Topographie, mit dem zum Molenkopf hin leicht ansteigenden Gelände, soll durch den Pavillon dramaturgisch-topografisch überspitzt werden. Diese Überhöhung erfolgt gerade ausreichend stark, um einen Abschluss der Promenade der Südmole zu markieren und einen Ort zu definieren, ohne dabei jedoch deren konzeptionelle Weiterführung auf die Nordmole zu unterbrechen. Der Weinpavillon nimmt die unterschiedlichen Niveaus von Uferebene unterhalb und Stadtebene oberhalb der Sitzstufen auf und verbindet beide Bereiche. Im Aussenbereich des Pavillons werden durch die Orientierung in Richtung Westen und Abendsonne Flächen mit hoher Aufenthaltsqualität direkt am Molenkopf geschaffen. Die geplanten Sitzstufen in unmittelbarer Umgebung werden als Achsen für Gebäudeaussenkanten und Einschnitte aufgenommen.

Das Dach des Gebäudes wird unabhängig von den Betriebszeiten des Pavillons dauerhaft als Aussichtpunkt zugänglich gemacht. Das Gebäude wird durch diese exponierte Nutzung auf natürliche Weise zum Landmark, ohne dass es sich bauliche innerhalb des Ensembles in den Vordergrund drängt.

Materialien und Farbigkeit sind ebenfalls angelehnt an vorhandene Oberflächen der Umgebung. Ziel des Gebäudekonzeptes ist die Verschmelzung von Gelände und Gebäude. So besteht die Pavillonform zum Teil aus Gebäude und teilweise nur aus einer Auffüllung und Verkleidung des Geländes.

Der Pavillon orientiert sich vom Ausblick her in Richtung Biebricher Schloss, Rheinufer mit Schiffsliegen, Brücke und Hafenbecken. Mit den Faserbetonfassaden werden als Kontrast Glasfassaden aus flexibel drehbaren und rahmenlosen Schiebeelementen kombiniert. Diese ermöglichen im geschlossenen Zustand maximale Transparenz und maximalen Ausblick. Wenn Sie im Sommer geöffnet werden können, entsteht eine maximale Verschmelzung von Innen- und Aussenbereich.

Geplant ist die Fortführung der oberen Promenade (Stadtebene) mit einer in die Kubatur eingeschnittenen Treppe auf das Gebäude hinauf als Aussichtspunkt. Diese Idee folgt dem konzeptionellen Ansatz der topografischen Überspitzung des Gebäudes/der Mole. Der Eingang zum Aussichtspunkt ist an der Kreuzung der relevanten Wege- und Blickachsen gewählt.

Bauaufgabe:Neubau Weinpavillon
Ort:Mainz
Auslober:Stadtwerke Mainz
Bearbeitung:2015