Das neu geplante Gemeindezentrum als Winkelbau mit eindeutiger Orientierung zum Gemeindeplatz und zum Gemeindegarten bildet die bisher in ihrer Klarheit fehlende östliche Raumkante des Gemeindeplatzes. Die städtebauliche Maßstäblichkeit der Umgebung wird aufgenommen, obwohl alle Nutzungen barrierefrei auf kurzem Wege in einem Gebäude untergebracht sind. Eine charakteristische Bedachung als durchlaufendes, gefaltetes Band verbindet alle Nutzungen somit „unter einem Dach“. Der neu geschaffene Baukörper rahmt den Kirchenbau ein und stellt diesen zwischen Pfarrhaus und Gemeindezentrum als Solitär frei. Eine Verbindung des Platzes mit dem Gemeindegarten wird ermöglicht.
Geplant ist eine klare Orientierung der frequentierten Bereiche zum Platz/zur Gemeinde, sowie eine Ausrichtung des Gemeindesaals zum Gemeindegarten. Ein multifunktionales Foyer fungiert als Bindeglied zwischen Gemeindeplatz und Parkplätzen, sowie Gemeindesaal und den weiteren Nutzungen. Eine klare Adressbildung innerhalb des Gebäudes fördert die Auffindbarkeit der wichtigen Räume innerhalb des Gemeindezentrums. Deren optionalen Eingänge und Abtrennbarkeit für unterschiedliche Nutzungszeiten macht das Gebäude flexibel nutzbar.
Das Gebäude ist in Passivhausbauweise möglich, da eine optimale Ausrichtung der Glasflächen, ein kompakte Bauweise und eine optimale solare Dachnutzung möglich sind. Die Beheizung erfolgt zentral über ein BHKW. Ziel ist die realistische Minimierung des Primärenergiebedarfs. Geplant ist der Einbau einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Zuheizungsmöglichkeit in den Übergangsmonaten. Hochgedämmte Verglasungen ermöglichen solare Wärmegewinne und verhindern zugleich transmissionswärmeverluste im Winter. Die Planung einer hochgedämmten Fassade mit Speichermasse ermöglicht in Verbindung mit der Verschattung auch eine ausreichende Nachtabkühlung.
Geschlossene Fassadenbereiche sind als geschlämmtes Sichtmauerwerk z.T. in Anlehnung an Oberflächentexturen des Bestandes und der Umgebung geplant. Verglaste Fassadenbereiche wurden als P/R-Glasfassaden in Holz-/Aluminiumbauweise, sonst Holzfenster konzipiert und eine Metallbedachung mit Titanzink geplant.
